Unsere Interview-Herausforderung an euch

Diese Woche haben wir eine kleine Herausforderung für euch. Ihr wollt mehr über einen bestimmten Beruf erfahren, der euch interessiert? Eine erste Anlaufstelle sind natürlich unsere Interviews mit Biolog*innen, in der ihr alles über den Berufsalltag in verschiedensten Berufen lernt, welche Fähigkeiten ihr dafür braucht und was euch an Gehalt erwarten kann. Vielleicht wollt ihr danach aber noch mehr wissen, oder euer Beruf ist bisher noch nicht dabei. Dann dürft ihr jetzt selber aktiv werden!

Unsere Herausforderung basiert auf einer Übung, die im Karriereplanungs-Modul für Biolog*innen an der Universität Münster genutzt wird (Grüße gehen raus an Uschi!), und sie ist einfach zu toll, um sie euch vorzuenthalten.

Aber worum geht es genau?

Die Herausforderung

Unsere Herausforderung an euch lautet: Sucht euch ein Berufsfeld aus, das euch interessiert und führt „spontane“ 5-Minuten-Interviews mit Leuten aus genau diesem Berufsfeld.

„Spontan“ bedeutet in diesem Fall, dass ihr die Leute nicht vorher per Mail anfragen sollt, sondern einfach mal bei einem Unternehmen klingelt und fragt, ob eine Person aus dem Berufsfeld Zeit für ein kurzes 5-Minuten Interview hätte. Genau deswegen sind es auch 5 Minuten, da die Leute natürlich beschäftigt sind. Aber für 5 Minuten können sich die meisten dann doch die Zeit nehmen.

Im Interview selbst sollt ihr nicht einfach irgendwelche Fragen stellen, sondern vier ganz bestimmte, welche lauten:

  • Wie sind Sie zu diesem Job gekommen?
  • Was macht Ihnen Spaß an ihrem Beruf?
  • Was ist nicht so toll an Ihrem Beruf?
  • Können Sie mir drei weitere Kontakte nennen?

Versucht dabei die 5 Minuten wirklich nicht zu überschreiten und auch nicht zu sehr von den Fragen abzuweichen. Nach Beenden des Interviews spricht natürlich nichts dagegen, wenn euer Interview-Partner von sich aus noch das Gespräch mit euch weiterführt, nochmal eine Frage zu vertiefen oder eine andere kurze Frage zu stellen.

Idealerweise nehmt ihr euch für die Herausforderung einen Tag, recherchiert vorher welche Unternehmen es in eurer Route gibt die passend sind, und klappert diese dann ab. Keine Sorge wenn ihr zuerst nicht so viele findet, da sollte die letzte Frage euch aushelfen können.

Ihr müsst das Ganze natürlich nicht alleine machen, sondern könnt es auch zu zweit angehen. Viel mehr solltet ihr dann aber nicht sein, da es erstens einschüchternd wirkt, und zweitens ein Teilaspekt der Herausforderung verloren geht (kommen wir gleich zu). Ihr müsst das Ganze natürlich auch nicht zwingend an einem Tag machen, wenn es z. B. zeitlich einfach nicht passt.

Das Vorhaben klingt jetzt natürlich erstmal ungewöhnlich und aufregend. Und das ist es auch! Vermutlich braucht ihr am Anfang etwas Überwindung, aber wir versprechen, es lohnt sich!

Zusammenfassung der Herausforderung zum Networking und Beruf kennenlernen.

Die Herausforderung nochmal zusammengefasst.

Ihr könnt für den Anfang natürlich zu Übungszwecken auch einen Beruf außerhalb der Biologie wählen, das hatten wir im Karriereplanungs-Modul damals ganz bewusst gemacht. Ich hatte z.B. Grafikdesigner als Berufszweig gewählt und dabei die interessantesten Leute kennengelernt.

Warum das Ganze und wie reagieren wohl die Leute?

Wenn ihr diese Herausforderung schafft, lernt ihr zu allererst natürlich einiges über einen Berufszweig. Außerdem könnt ihr am Ende vermutlich schon sagen, ob dieser für euch in Frage kommt oder nicht. Ihr lernt, was den meisten Leuten Spaß macht an dem Job, und was die Herausforderungen sind. Zudem lernt ihr auch, wie andere an den Beruf gekommen sind.

Neben diesem neu gewonnen Wissen habt ihr aber noch etwas anderes gewonnen: Ihr lernt zu netzwerken! Immerhin kennt ihr am Ende der Herausforderung vermutlich besser als jede*r andere die Jobmöglichkeiten für das Berufsfeld in eurer Region, kennt die entsprechenden Unternehmen und habt direkt Kontakt zu den Personen aufgebaut, die dort arbeiten. Vielleicht ergibt sich daraus ja auch direkt eine Möglichkeit für ein Praktikum oder Ähnliches für euch. Danach solltet ihr aber nicht sofort fragen, sonst wirkt ihr schnell „aufdringlich“! Viel mehr solltet ihr es angeboten bekommen.

Und ja, das passiert schneller als man denkt. Ihr fragt euch sicher, wie die Leute auf spontane Interviews reagieren. Ihr werdet vielleicht die ein oder andere Absage kassieren, weil die Leute keine Zeit haben. Das ist normal und so lernt ihr, mit Absagen umzugehen. Aber die meisten nehmen sich die Zeit für euch und reagieren durchwegs positiv. Immerhin interessiert ihr euch für ihre Tätigkeit und die meisten reden gerne über ihren Beruf. Vor allem dann, wenn sie Spaß an ihrer Arbeit haben. Die Leute lockern schnell auf und bieten oft sogar hinterher eine kleine Führung durch ihren Arbeitsplatz an.

So war bei mir eine Person z.B. am Anfang eher genervt „Wir haben eigentlich Mittagspause, wirklich nur 5 Minuten!“, hat sich aber am Ende länger mit uns unterhalten und uns durch sein Unternehmen geführt. Die Personen interessieren sich natürlich auch dafür, wieso ihr sie interviewt (seid ruhig ehrlich) und so kommt man nach dem Interview noch ins Gespräch. Die oben genannte Person ist dann z.B. auch aufs Thema Praktikum gekommen und hat von sich aus angesprochen, das man bei Interesse sicher einen Weg findet.

Ihr müsst euch mal in den Kopf der anderen Person versetzen. Da kommt eine fremde Person und fragt einfach spontan nach einem kurzen Interview, das macht schonmal ordentlich Eindruck. Dann wird im Verlauf des Gespräches klar, dass die Person fachlich zum Unternehmen passen könnte und Interesse am Unternehmen und dem Beruf hat. So eine Person behält man im Kopf! Wenn sie eine neue Stelle ausschreiben, seid ihr damit schonmal interessanter als eine fremde Person, da ihr schon ins Gespräch gekommen seid.

Deswegen zögert nicht, nach dem Interview den Kontakt zu halten. Schickt der Person z.B. eine Kontaktanfrage bei LinkedIn oder Xing, in der ihr euch nochmal für das Interview bedankt.

Also, worauf wartet ihr? Jetzt seid ihr dran! Geht raus und geht die Herausforderung an! Wir versprechen, es lohnt sich.

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